Carsten Kindermann gewann als erstes seine Partie. Völlig souverän und ohne große Gegenwehr erlangte er mit den weißen Steinen schon während der Eröffnung klare Vorteile, inden er dem Gegener einen Doppelbauern "verpasste" und sich dazu noch Entwicklungs- und Raumvorteile erspielte. Im weiteren Verlauf der Partie gewann er einen Bauern und tauschte einige Figuren. Zum Sieg führte letztendlich die Bildung eines Freibauern am Damenflügel, der nach einem  Damenopfer (Dame gegen Turm) die 7. Reihe ereichte und nicht mehr zu stoppen war. Schwarz resignierte.

 

Dirk Strauß führte die schwarzen Steine in einer über weite Strecken ausgeglichenen Partie. Dem englischen Aufbau von Weiß setzte Schwarz den königsindischen entgegen. Dementsprechend entwickelte sich ein Kampf auf beiden Bretthälften; Weiß attackierte am Damenflügel und Schwarz am Königsflügel. Entschieden wurde die Partie aber letztendlich im Zentrum, als Dirk die unkoordinierte Stellung der weißen Figuren ausnutzte und seinen Springer auf d4 positionieren konnte. Nachdem im nächsten Zug ein Bauer auf f3 auftauchte, war die Partie entschieden.

 

Der Ersatzmann Christian Welz musste aufgeben, nachdem dieser im Mittelspiel eine für ihn vorteilhafte Stellung durch eine unglückliche Abwicklung in ein schwer zu verteidigendes Endpiel mit 2 Minderbauern überführte. Aber schon bald sorgten die Gebrüder K&K, Andreas und Thomas Kalkhoff, für die nächsten beiden Punkte: Andreas gelang es schlußendlich, sich in einem zähen Mittelspiel 3 mit jeweils Dame und Turm, 3 Freibauern im Zentrum zu verschaffen. Nachdem 2 von diesen weißen Bauern bereits die 6. Reihe erreicht hatten, gab der Gegner auf. Der mit Schwarz spielende Thomas Kalkhoff lehnte ein Remisangebot ab, da der Ausgang des Mannschaftskampfes zu diesem Zeitpunkt noch zu unklar erschien. Er erreichte schließlich am gegnerischen Königsflügel die folgende Konstellation: Weiß hat Bauern auf f2, g3, g4 und Schwarz hat Bauern auf f3 und g4. Auf der e-Linie standen ein schwarzer Turm auf e7 und die Dame auf d8. Der Gegner spielte nun Kf8, um das Feld e8 nochmals abzudecken, welches durch die weiße Dame auf d1 bereits einmal gedeckt war. Direkt nach der Ausführung dieses Zuges sah der Gegner den fatalen Fehler, den Thomas sofort ausnutzte: Nach einem "Opfer" seines Turms auf f2 konnte der Gegner nur noch aufgeben.

 

Dirk Hünemeyer erreichte mit Schwarz in der ersten Zeitnotphase ein vorteilhaftes Endspiel mit 2 Freibauern auf der a- und b-Linie. Beide Spieler hatten noch jeweils ihre Dame und einen Turm. Der Gegner suchte sein Heil am Königsflügel: Schwarz hatte die Bauern auf h7 und g6. Der König stand auf g8. Auf der offenen d-Linie war ein unbequemer, weißer Turm, sodaß Weiß mit seiner Dame die Felder f8 und f7 nicht betreten konnte. Der schwarze Turm befand sich auf c8 und konnte somit nicht ins Geschehen eingreifen. Die weiße Dame stand auf g4 und Weiß spielte nun h4, um im nächsten Zug mit h5 die Königsstellung anzugreifen. Anstatt nun mit Kh8 aus der drohenden Fesselung herauszugehen, spielte Dirk fatalerweise h5, um den weißen Bauern zu blockieren. Die Weiße Dame drang auf h6 ein und die Drohung, daß der weiße Turm nach f6 kommt, gedeckt durch einen Bauern auf e5, war nicht mehr abzuwenden. Die Partie war verloren.

 

So stand es nun 4:2 für WDB. Es spielten noch Patrick Friedrich in einem schwierig zu verteidigendem Enspiel gegen eine Bauernmehrheit am Damenflügel und Hartmut Klasmeier mit einer leichten Mehrfigur. Patrick konnte sich nach einem, langen zähen Kampf erfolgreich verteidigen und so einigten sich beide auf Remis. Der Mannschaftskampf war zu diesem Zeitpunkt also für WDB entschieden. Hartmut Klasmeiers Partie ging über die volle Zeitdistanz von 6 Stunden. Nachdem alle Bauern von Brett entfernt waren hatte Hartmut mit Weiß noch einen Turm und einen Springer. Der Gegner verfügte über einen Turm. Die Partie wurde am Ende, was selten genug vorkommt, durch die Uhr für Hartmut entschieden. Die 50-Züge-Regel konnte nicht beansprucht werden, da der letzte Bauernzug erst 40 Züge zurück lag.

 

WDB II führt mit 6:0 Mannschaftspunkten weiterhin die Tabellenspitze an und liegt mit nur einem Punkt Vorsprung vor Überruhr III, gegen die WDB II erst am 20. Februar antreten werden. Auch das Brettpunkteverhältnis mit 13:4 Punkten lässt sich sehen.

 

Werden II - WDB III

 

Die 3. Mannschaft hatte ihren Gastauftritt bei den Werdenern, der jedoch sehr kurz ausfiel: In der oberen Etage, wo normalerweise die Mannschaftskämpfe ausgetragen werden, waren die Räumlichkeiten durch ein Orchestor belegt. In den Kellerräumen, die sich obendrein gerade im Umbau befinden, hätte der Kampf auf 3 Räumen verteilt stattfinden müssen. Weiterhin begannen bald in der oberen Proben, wodurch ein erheblicher Geräuschpegel entstand, der eine ruhige Schachpartie kaum zuließ. Aus diesen Gründen einigten sich beide Parteien auf ein Unentschieden.